TAG 6: 17. Februar 2012
Im Land der Indianer – von Flagstaff nach Albuquerque
Fast den ganzen Tag werde ich heute auf dem Gebiet der Navajo Nation verbringen. Ich habe mich nämlich diesmal dazu entschlossen, endlich einmal nach Window Rock und zum Hubbell Trading Post zu fahren. Auf meinen zahlreichen Reisen durch den Grand Canyon Staat war diese Ecke bis jetzt noch zu kurz gekommen.
Zuerst mache ich jedoch noch einen Abstecher zum Wupatki und Sunset Crater National Monument, die nur unweit von Flagstaff zu finden sind.
Im 12. Jahrhundert war das Wupatki Pueblo, die größte Behausung der ganzen Gegend. In ihm lebten 85–100 Menschen. 100 Räume umfasste das Gebäude, welches auch heute noch sehr gut erhalten ist.
Bei einem Rundgang kann man erahnen, wie die Menschen hier lebten. Im dem Besucherzentrum angeschlossenen Museum gibt es mehr über die Ureinwohner dieser Gegend zu erfahren.
Im Sunset Crater National Monument, das gleich neben Wupatki liegt, sind die Überreste eines erloschenen Vulkans unter Naturschutz gestellt worden. Der letzte Ausbruch fand etwa 1040–1100 statt und beeinflusste die Besiedlung des Gebietes maßgeblich. Heute sind neben dem Krater selbst auch immer noch die mächtigen Lavafelder zu erkennen, die durch den Ausbruch entstanden sind.
Beliebt ist der Park besonders bei Wanderern, denn er lädt zu ausgiebigen Touren über die Lavafelder ein. Nur der Vulkan selbst darf seit den 80er Jahren nicht mehr betreten werden, da zu viele Wanderer das empfindliche Ökosystem an den Hängen zunehmend zerstörten.
Nach diesem kurzen Abstecher mache ich mich auf nach Tuba City von wo ich auf der AZ264 durch die Navajo Nation fahren möchte. Es ist eine lange Fahrt durch einsame aber landschaftlich schöne Gebiete aber auch durch Wohnorte der Navajo, in denen man hautnah das Leben im Reservat beobachten kann. Armut prägt das Bild, denn 60 Prozent der Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze.
In Ganado liegt der Hubbell Trading Post. Seit 1878 werden hier Lebensmittel und alles was die Siedler sonst noch so brauchen verkauft. Auch heute noch ist das Geschäft nicht nur Museum, sondern auch Versorgungspunkt für die umliegenden Gemeinden. Innen sieht es schon ein bisschen wie in einem Miniatur WalMart aus, denn es gibt so ziemlich alles, von der Cola über die Kaffeekanne bis zur Spitzhacke.
Im Garten des Tranding Post steht noch ein traditioneller Hogan, ein Navajo Haus, das jedoch nur von außen besichtigt werden kann.
Nicht weit vom Hubbell Trading Post entfernt liegt Window Rock, die Hauptstadt der Navajo Nation. Hier stehen die Regierungs- und Verwaltungsgebäude des größten Indianer-Reservates auf amerikanischem Boden.
Größte Touristenattraktion des unscheinbaren Städtchens ist aber der Window Rock. Mitten in einem großen Hügel aus massivem Sein prangt ein riesiges Loch, das Fenster. Auch die Hauptstadt wurde nach dieser Formation benannt.
Gleich unterhalb des Window Rock liegt seit Kurzem ein Denkmal, das die Navajo ehrt, die im Militär gedient haben. Eine Statue erinnert auch an die berühmten Code Talker aus dem Zweiten Weltkrieg.
Unmittelbar hinter Window Rock liegt dann die Staatsgrenze zu New Mexiko, von wo ich mich nach Albuquerque aufmache, wo ich für heute Nacht ein Hotel reserviert habe.
Meilen: 507
Wetter: früh wolkig, später sonnig/ ‑3 – 11 Grad
HOTEL: Fairfield Inn