VIVA FLORIDA 500


TAG 17: Sonn­tag, 03.03.2013
Sweet Home Ala­ba­ma – ein Aus­flug an die Mobi­le Bay

An mei­nem vor­letz­ten Mor­gen die­ser Rei­se ver­las­se ich zum ersten Mal (mit Aus­nah­me der Baha­mas natür­lich) den Staat Flo­ri­da und fah­re über sie Staats­gren­ze nach Ala­ba­ma. Wie­der scheint die Son­ne von einem strah­lend blau­en Him­mel, doch die Tem­pe­ra­tu­ren las­sen immer­noch etwas zu wün­schen übrig. Nur vier Grad Cel­si­us zeigt das Ther­mo­me­ter an, spä­ter soll es sich noch auf 12 Grad erwär­men. Trotz­dem fah­re ich rund um die Mobi­le Bay Rich­tung Theo­do­re, wo die Bel­li­grath Gar­dens & Home liegen.

Bellingrath Gardens

Bel­ling­rath Gar­dens & Home wur­de von Wal­ter und Bes­sie Bel­ling­rath erbaut und ange­legt. Bel­ling­rath mach­te sein Ver­mö­gen mit dem Abfül­len von Coca Cola. 1917 kauf­te er das 26 Hekt­ar gro­ße Grund­stück am Fowl River, damit er hier in Ruhe angeln konn­te. Zehn Jah­re spä­ter ent­schloß sich Mrs. Bel­ling­rath auf dem Grund­stück einen Gar­ten anzu­le­gen, der über die Jah­re so groß und schön wur­de, dass sie ihn ab 1932 auch für Besu­cher öff­ne­te. 1935 zogen die Bel­ling­raths mit dem Bau ihres Hau­ses end­gül­tig von Mobi­le nach Theodore.

Bellingrath Gardens

Bellingrath Gardens

Bellingrath Gardens

Bellingrath Gardens

Bellingrath Gardens

Bellingrath Gardens

Bellingrath Gardens

Bellingrath Gardens

Bellingrath Gardens

Mei­nen Aus­flug nach Ala­ba­ma run­de ich mit einer klei­nen Rund­fahrt durch Mobi­le ab. Hier befin­de ich mich bereits mit­ten in den Süd­staa­ten und möch­te noch ein paar der wun­der­schö­nen Häu­ser fotografieren.

Den ersten Foto­stopp lege ich am Bragg-​Mitchell Man­si­on ein. Das Haus ist eines der am meist foto­gra­fier­ten Ante­bel­lum Gebäu­de der Stadt und wur­de 1855 von Rich­ter John Bragg erbaut. Seit 1987 ist es als Haus­mu­se­um für Besu­cher geöffnet.

The Mitchell Home, Mobile

Auch Oak­leigh Hou­se ist heu­te ein Muse­um. Erbaut wur­de die­ses Greek Revi­val Hou­se 1833 für den Bau­woll­fa­bri­kan­ten James W. Roper aus Vir­gi­nia und beher­berg­te für die näch­sten 150 Jah­re das Who is Who von Mobile.

Oakleigh

Dampf­schiff­ka­pi­tän Charles G. Richards und sei­ne Frau Caro­li­ne Eliza­beth Ste­e­le bau­ten 1860 ihr Traum­haus im ita­lie­ni­schen Stil und lie­ßen es mit wun­der­schö­nen schmie­de­ei­ser­nen Bal­lustra­den ver­zie­ren. Noch bis 1946 wohn­ten Nach­fah­ren der Bei­den im Haus. 1973 über­nah­men die Daugh­ters of the Ame­ri­can Revo­lu­ti­on die Aus­stat­tung des Hou­ses und betrei­ben es seit­her als Museum.

Richards DAR House Museum

Das Conde-​Charlotte Haus­mu­se­um ist auch als das Haus der 5 Flag­gen bekannt (Fran­zö­sisch, Eng­lisch, Spa­nisch, Ame­ri­ka­nisch und Kon­för­de­rier­te). Es befin­det sich gleich neben dem histo­ri­schen Fort Con­de. Besu­cher des Hau­ses bekom­men hier einen Ein­blick in die Geschich­te von Mobi­le. Erbaut wur­de das Gebäu­de 1850 von Jona­thon und Eliza­beth Kirk­bridge auf den Grund­mau­ern eines alten Gefäng­nis­ses. Seit 1957 wird das Haus als Muse­um betrieben.

Conde-Charlotte House

Gleich neben­an befin­det sich ein Nach­bau des histo­ri­schen Fort Con­de. Das Fort schütz­te Mobi­le fast 100 Jah­re, von 1723–1820. Erbaut wur­de es von den Fran­zo­sen, im 1707 gegrün­de­ten Mobi­le, das damals zur Loui­sia­na Kolo­nie gehör­te. Spä­ter wur­de das Fort auch von den Eng­län­dern und Spa­ni­ern wei­ter betrie­ben, bis es 1820 sei­ne Rele­vanz ver­lor und abge­ris­sen wur­de, um Platz für neue Häu­ser und Stra­ßen im immer grö­ßer wer­den­den Mobi­le zu schaf­fen. Der Nach­bau umfasst etwa 1/​3 der ori­gi­na­len Grö­ße des Forts und wur­de am 4. Juli 1976 zur 200. Jahr­fei­er der USA eröffnet.

Downtown Mobile mit Fort Conde

Zurück in Rich­tung Flo­ri­da fah­re ich durch den Bank­head Tun­nel unter dem Mobi­le River hin­druch. Erbaut in den Jah­ren 1938–40 wur­de der $4 Mio. am 20. Febru­ar 1941 für den Ver­kehr frei­ge­ge­ben. Auch Hol­ly­wood hat den histo­ri­schen Tun­nel schon für sich ent­deckt, denn 1977 fuhr Richard Drey­fuss in Ste­ven Spie­ebergs „Unheim­li­che Begeg­nung der drit­ten Art” unter dem Mobi­le River entlang.

US 98 Tunnel in Mobile

Zurück in Pen­sa­co­la fah­re ich gera­de­wegs zur Pen­sa­co­la Naval Air Sta­ti­on, wo sich eini­ge der schön­sten tou­ri­sti­schen Zie­le der Regi­on befin­den. Da die NAS eine akti­ve NAVY Base ist, kann ich aller­dings nicht so ein­fach wei­ter­fah­ren. Erst ein­mal muss ich am Check­point stop­pen, mei­nen Füh­rer­schein vor­zei­gen und den Grund mei­nes Besu­ches nen­nen. Die Sol­da­tin dort kann mit mei­nen deut­schen Papie­ren zuerst nichts anfan­gen, doch als ihr Vor­ge­setz­ter kommt, ist das schnell erle­digt. Er freut sich, wie­der ein­mal einen Besu­cher aus Deutsch­land zu haben und winkt mich sofort durch.

Gegrün­det wur­de die NAS bereits 1913, als die Mari­ne­flie­ge­rei noch in den Kin­der­schu­hen steck­te. Heu­te ist der Stütz­punkt nicht nur einer der bedue­tend­sten der USA son­dern auch das Zuhau­se der berühm­ten Blue Angels. Außer­dem wer­den auf der NAS in Pen­sa­co­la auch Bun­des­wehr­sol­da­ten aus­ge­bil­det. Die Luft­waf­fe schult hier seit 1995 ihre Waf­fen­sy­stem­of­fi­zie­re für den Tornado.

NAS Pensacola

Mein erstes Ziel auf der Navy Base ist aber das Natio­nal Muse­um of Naval Avia­ti­on. Das Muse­um wur­de 1963 auf 800qm und mit nur acht Flug­zeu­gen eröff­net. Heu­te umfasst die Samm­lung mehr als 150 Maschi­nen der US Navy, Air Force und Coast Guard, die auf rund 26.000qm prä­sen­tiert wer­den. Zum Kom­plex gehört auch ein IMAX Kino, das 534 Plät­ze bietet.

National Museum of Naval Aviation

Star der Aus­stel­lung sind natür­lich die Maschi­nen der Blue Angels. Die NAVY Flie­ger­staf­fel ist hier in Pen­sa­co­la behei­ma­tet und kann auch regel­mä­ßig bei Trai­nings­flü­gen beob­ach­tet werden.

National Museum of Naval Aviation

National Museum of Naval Aviation

National Museum of Naval Aviation

National Museum of Naval Aviation

National Museum of Naval Aviation

National Museum of Naval Aviation

National Museum of Naval Aviation

Auf der NAS besu­che ich dann auch den letz­ten Leucht­turm die­ser Rei­se, das Pen­sa­co­la Light­house. 177 Stu­fen muss ich hier erklim­men, um den fan­ta­sti­schen Blick auf den Golf von Mexi­ko, die vor­ge­la­ger­ten Inseln und die NAS genie­ßen zu können.

Pensacola Lighthouse

Pensacola Lighthouse

Pensacola Lighthouse

Pensacola Lighthouse

Pensacola Lighthouse

Für mei­ne letz­te Nacht auf die­ser Rei­se habe ich mir noch ein beson­de­res Hotel reser­viert, das Hil­ton Gar­den Inn in Oran­ge Beach, das direkt am Golf von Mexi­ko liegt. Dazu fah­re ich wie­der zurück nach Ala­ba­ma und errei­che etwa eine hal­be Stun­de vor Son­nen­un­ter­gang den Hotel­park­platz. Nach dem Ein­checken fah­re ich in den 6. Stock zu mei­nem Zim­mer und bin begei­stert, vom Bal­kon habe ich einen traum­haf­ten Blick auf den schnee­wei­ßen Strand und den Golf von Mexi­ko. Schö­ner kann der Blick gar nicht sein, oder doch?

Hilton Garden Inn Orange Beach

Hilton Garden Inn Orange Beach

Zum Son­nen­un­ter­gang gehe ich an der Strand hin­un­ter. Und wäh­rend ich so in Rich­tung Was­ser lau­fe lau­fe, bemer­ke ich plötz­lich, dass ich nicht mehr allein bin. Es war unglaub­lich, der Rei­her stand prak­tisch neben mir. Ganz lang­sam hebe ich die Kame­ra für die­ses Foto. Noch 2 wei­te­re gelie­gen mir, bevor er sich in die Lüf­te schwingt und über den Wei­ten des Oze­ans verschwindet.

Hilton Garden Inn Orange Beach

Als ich mich umdre­he, habe ich einen schö­nen Blick auf mein Hotel. Mein Zim­mer ist das ganz rechts im ober­sten Stock­werk – eine super Lage und zu die­ser Jah­res­zeit auch noch erschwing­lich, wie ich finde.

Hilton Garden Inn Orange Beach

Und dann dau­ert es nicht mehr lan­ge, bevor die Son­ne am Hori­zont ver­sinkt. Lei­der nicht direkt im Meer, da der Strand ja mehr oder weni­ger nach Süden zeigt.

Sonnenuntergang in Orange Beach

Sonnenuntergang in Orange Beach

Sonnenuntergang in Orange Beach

Zum Abend­essen fah­re ich nach Foley, wo ich einen Ruby Tues­day fin­de. Da ich die Salad­bar hier sehr ger­ne mag, suche ich nicht mehr wei­ter, son­dern esse hier zum letz­ten Mal zu Abend.

Mei­len: 218
Wet­ter: sonnig/​ 3–12 Grad
Abend­essen: Ruby Tuesday
Hotel: Hil­ton Gar­den Inn Oran­ge Beach

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