The undiscovered Country

Tag 20: Diens­tag, 15. Okto­ber 2013
Get your kicks on Rou­te 66 – von Hen­der­son nach Las Vegas

Eigent­lich war für den heu­ti­gen Tag etwas ganz ande­res geplant, doch woll­te mei­ne Freun­din ger­ne ihr Lieb­lings­dusch­gel von Bath & Body Works. Das ist aber in der aktu­el­len Kol­lek­ti­on nicht mehr drin und somit in den regu­lä­ren Läden nicht mehr erhält­lich, schon aber im Out­let. Dumm nur, dass es in ganz Las Vegas kei­nes gibt. Nur in Primm und in Laugh­lin. Die net­te Ver­käu­fe­rin in der Mall ruft in bei­den Läden an und schnell ist klar, wenn ich das Dusch­gel will, muss ich wohl nach Laugh­lin fah­ren. Gesagt getan, so geht es heu­te also noch mal nach Süden. Und da es ja nicht den gan­zen Tag dau­ert ein paar Fla­schen Dusch­gel zu kau­fen, ent­schlie­ße ich mich kur­zer­hand noch nach Oat­man zu fah­ren und der Rou­te 66 einen Besuch abzustatten.

Laughlin 1

Laugh­lin ist die Stadt mit den dritt­mei­sten Casi­nos in Neva­da nach Las Vegas und Reno. Sie liegt an der Süd­spit­ze des Staa­tes und wur­de nach ihrem Grün­der Don Laugh­lin, dem Besit­zer des River­si­de Resorts, benannt, nach­dem vom USPS die Namen Jack­pot, River­si­de und Casi­no abge­lehnt wurden.

Laughlin Collage

Lan­ge hal­te ich mich hier jedoch nicht auf. Nach­dem ich mei­ne Ein­käu­fe erfolg­reich erle­digt habe, fah­re ich recht schnell wei­ter. Ire­gnd­wann habe ich ein­mal etwas über die Big Bend of the Colo­ra­do Sta­te Recrea­ti­on Area süd­lich von Laugh­lin gele­sen und da ich nun schon mal hier bin, fah­re ich dort auch gleich mal hin.

Am Gate wer­de ich von einem freund­li­chen Ran­ger begrüßt, der gleich mal $9 Ein­tritt kas­sie­ren will. Ich fra­ge ihn dar­auf­hin, was man denn hier machen kön­nen. Baden, pick­nicken und cam­pen ant­wor­tet er. Ein paar kur­ze Trails gäbe es auch. Ok, hört sich ja jetzt nicht so span­nend an. Dar­auf­hin meint er, ich kön­ne ja erst­mal rein­fah­ren und mich umse­hen. Wenn ich nur ein Foto vom Fluß machen will, dann kostet das nichts. Gesagt getan.

Great Bend SP

Da der Park wirk­lich nicht so berau­schend ist, wenn man nicht gera­de schwim­men oder cam­pen will, fah­re ich recht schnell wei­ter. Ich muss zurück nach Laugh­lin, denn nur hier gibt es eine Brücke, die den Colo­ra­do über­quert. Das tue ich dann auch und lan­de so noch ein­mal in Ari­zo­na. Dann pro­gram­mie­re ich mein Navi mit dem Ziel Oat­man. Dass das mich mal wie­der über eine Piste schicken wür­de, ahne ich hier noch nicht.

Ein Stück süd­lich von Bull­head City for­dert mich mein Navi also auf links auf die Sil­ver Creek Road abzu­bie­gen. Dem fol­ge ich auch. Schon kur­ze Zeit spä­ter hört der Stra­ßen­be­lag auf. Das stört mich noch nicht wei­ter, denn sol­che Rou­ten fah­re ich ja öfter mal. Erst als ich ein Schild: „Pri­mi­ti­ve Road. Not regu­lar­ly main­tai­ned.” lese, fra­ge ich mich schon, ob ich hier wei­ter­fah­ren soll. Just in dem Moment kommt mir ein Auto ent­ge­gen und ich den­ke mir, dass es wohl nicht so schlimm sein wird.

Silver Creek Road Collage 2

Schön ist die Rou­te dann auch und bis auf ein paar klei­ne Abschnit­te gar nicht mal so schlecht zu fahren.

Silver Creek Road Collage

Schließ­lich errei­che ich Oat­man. Und wer­de auch gleich von den berühm­ten Eseln begrüßt. Sie stam­men von Last­eseln ab, die von ihren Besit­zern einst frei­ge­las­sen wur­den, nach­dem sie nicht mehr gebraucht wurden.

Oatman Burrows Collage 3

Benannt wur­de Oat­man nach Oli­ve Oat­man, einem klei­nen Mäd­chen, das einst von Apa­chen ent­führt und im Jah­re 1857 befreit wur­de. 1902 wur­de das bekann­te Oat­man Hotel erbaut. Es steht heu­te unter Denk­mal­schutz und erlang­te einst Berühmt­heit, weil es Clark Gab­le und Caro­le Lom­bard als Quar­tier wäh­rend ihrer Flit­ter­wo­chen im Jahr 1939 dien­te. Lei­der wird die Suite gera­de reno­viert und kann des­halb nicht besich­tigt werden.

Oatman Collage 2

So bumm­le ich dann durch die zahl­rei­chen Geschäf­te, in denen es inter­es­san­te Sou­ve­nirs gibt.

Oatman Collage 1

Sobald ich auf die Stra­ße tre­te, sehe ich immer wie­der die klei­nen und gro­ßen Esel. Man­che sind sogar schwan­ger oder haben gera­de Jun­ge, die noch gesäugt werden.

Oatman Burrows Collage 1

Oatman Burrows Collage 4

Oatman Burrows Collage 2

Um 14:15 Uhr wird dann die Stra­ße durch den Ort abge­sperrt, denn gleich tre­ten hier die Oat­man Out­laws auf. Zum Schluß der Show wer­den Spen­den für ein Kin­der­kran­ken­haus gesam­melt. Die Dar­stel­ler selbst machen das völ­lig kosten­los und auch schon seit vie­len Jahren.

Oatman 10

Als ich dann Oat­man ver­las­se, pas­siert es auch mir, ein Esel schaut direkt zum Fen­ster hin­ein. Kur­ze Zeit spä­ter sind es sogar zwei. Das ist total lustig und run­det mei­nen Oat­man Besuch per­fekt ab.

Oatman Burrows 13

Über die histo­ri­sche Rou­te 66 fah­re ich wie­der zurück in Rich­tung Las Vegas. Lin­ker­hand habe ich noch einen schö­nen Blick bis hin nach Bull­head City und Laughlin.

Silver Creek Road 7

Auch unter­wegs ent­decke ich die­se hüb­sche histo­ri­sche Tankstelle.

Route 66

Am Abend zieht es mich dann auf den Las Vegas Bou­le­vard. Hier par­ke ich mei­stens im Bell­agio, da das schön zen­tral liegt und ich auch immer wie­der gern die „Foun­ta­ins of the Bell­agio” ansehe.

Bellagio 6

Auch die Lob­by bewun­de­re ich immer wie­der gern. Beson­ders die Decke von Dale Chi­hu­ly. Fie­ro di Como heißt das fili­gra­ne Werk, dass aus 2000 hand­ge­bla­se­nen Blü­ten besteht.

Bellagio 5

Der drit­te Ort im Bell­agio, den ich immer wie­der gern besu­che, ist das Con­ser­va­to­ry. Dies­mal bin ich jedoch etwas ent­täuscht, denn was ich hier sehe, war letz­tes Jahr im Herbst auch schon da. Ich bin gespannt, ob ich zukünf­tig noch wei­te­re Wie­der­ho­lun­gen entdecke.

Bellagio Collage

Als ich am hin­te­ren Ende des Con­ser­va­to­ry bin, fällt mein Blick plötz­lich auf die­se glä­ser­nen Kunst­wer­ke und als ich mir das genau­er anschaue ent­decke ich, dass hier exklu­siv Wer­ke von Dale Chi­hu­ly ver­kauft werden.

Chihuly 9

Ganz begei­stert gehe ich durch den Laden und bestau­ne die Wer­ke. Lei­der sind sie alle nicht in mei­ner Preis­klas­se, denn um die $6.000 muss man pro Stück schon ausgeben.

Chihuly Collage 1

Chihuly Collage 2

Zu guter Letzt möch­te ich natür­lich auch mein Hotel nicht vor­ent­hal­ten. Für die letz­ten 2 Näch­te die­ser Rei­se habe ich mich im Hil­ton Grand Vaca­ti­ons Club am Las Vegas Blvd. ein­quar­tiert. Ich mag die­se Hotels ohne Casi­no ganz beson­ders, da man hier mehr Ruhe und kür­ze­re Wege hat.

Hilton Grand Vacation Collage 2

Mei­ne klei­ne Stu­dio Suite liegt dies­mal im 24. Stock und gefällt mir auf Anhieb. Hier lässt es sich für den Rest der Rei­se aushalten.

Hilton Grand Vacation Collage 1

Und auch der Aus­blick ist nicht zu ver­ach­ten, sowohl bei Tag als auch bei Nacht.

Hilton Grand Vacation Collage 3

Abend­essen hole ich mir heu­te aus dem hotel­ei­ge­nen Mar­ket­place, wo ich eine Piz­za erste­he, die sehr lecker ist.

Mei­len: 278
Wet­ter: 15–26 Grad, sonnig
Hotel: Hil­ton Grand Vaca­ti­ons Club, $157.49 (2 Nächte)