The Road less traveled

TAG 5: Sams­tag, 15. Juni 2013
Inter­es­san­te Ent­deckun­gen – von Swan­sea nach Newport

Wow, was für ein Mor­gen, die Son­ne lacht von einem fast strah­lend blau­en Him­mel. Da bleibt heu­te kei­ne Zeit für Früh­stück. Ich packe lie­ber schnell mei­ne sie­ben Sachen und mache mich mit einem Sand­wich in der Hand auf den Weg. So ein Wet­ter­chen muss schließ­lich aus­ge­nutzt werden.

Zuerst geht es nach Mum­bles, einem Vor­ort von Swan­sea, der als See­bad und Wohn­ort der Rei­chen und Schö­nen bekannt ist​.So haben z.B. Cathe­ri­ne Zeta-​Jones und Micha­el Dou­glas ein haus hier, denn Cathe­ri­ne Zeta-​Jones ist in Mum­bles auf­ge­wach­sen. Auch die Sän­ge­rin Bon­nie Tyler wohnt in Mum­bles. Ich aber bin vor allem wegen des schö­nen Blicks auf das Meer hergekommen.

Mumbles (1)

Mumbles (2)

Mumbles (3)

Und ich kann auch wie­der ein­mal die zahl­rei­chen Yuc­ca bewun­dern, die hier ganz­jäh­rig drau­ßen wachsen.

Mumbles (4)

Zu guter Letzt bie­tet sich mir auch noch ein recht schö­ner Blick über die Buch nach Swansea.

Blick auf Swansea

Von Mum­bles fah­re ich direkt wei­ter zum Nash Point Light­house. Ich hof­fe, dass das Wet­ter hält und ich auch dort noch schö­ne Fotos machen kann. Zuerst ein­mal ist es aber gar nicht so ein­fach den Leucht­turm zu fin­den. Das Navi kennt ihn nicht und auch die Beschrei­bung, die ich aus dem Inter­net habe, ist etwas wage. Das steht nur: 1 Mile South from Macross. Ok, Macross habe ich gefun­den, nur die Zufahrt zu Leucht­turm nicht und auf Grund der hohen Hecken, die hier wie­der ein­mal die Stra­ßen ein­rah­men, habe ich nicht­mal eine freie Sicht. Nach eini­gem Hin- und Her­fah­ren ent­decke ich dann aber doch noch ein win­zi­ges Schild, das total ver­wit­tert und in etwa 4 Metern Höhe an einer dunk­len Haus­wand ange­bracht ist. Ich habe die Zufahrt also gefun­den. An deren Ende lan­de ich auf einem Park­platz, wo ich erst­mal £1.50 fürs Par­ken los­wer­de. Die Park­wäch­te­rin sagt mir, dass ich den Rest des Weges zu Fuß gehen müs­se. Vor­bei an foto­ge­nen Klip­pen und immer auf den Spu­ren des Coa­stal Walk, lau­fe ich also los…

Nash Point (3)

Nash Point (1)

… und lan­de schließ­lich vor einem Tor an dem „No Tres­pas­sing” steht steht. Von hier las­sen sich aber die bei­den Leucht­tür­me kaum foto­gra­fie­ren und ich dreh­te ent­täuscht um.

Nash Point (2)

Wie­der am Park­platz schaut mich die Park­platz­wäch­te­rin ver­wun­dert an und fragt mich, war­um ich denn nicht durch das klei­ne Tor gegan­gen sei? Das Schild wür­de nur für Autos gel­ten und für Fuß­gän­ger gäbe es einen Public Foot­path, da es sich hier um den Coa­stal Walk han­de­le. Sie sagt mir aber auch, dass im Leucht­turm heu­te eine Hoch­zeit statt­fin­den wür­de und ich nicht hin­ein kön­ne. Egal, woll­te ich wenig­stens ein Foto von außen haben. Also wie­der zurück und tat­säch­lich, die klei­ne Tür lässt sich öff­nen und ich bin auf dem Gelände.

Nash Point (5)

Die bei­den Leucht­tür­me am Nash Point wur­den 1832 errich­tet, um Schif­fe von den gefähr­li­chen Sand­bän­ken im Meer zu war­nen. Der öst­li­che Turm hat eine Höhe von 37 Metern, der west­li­che ist 25 Meter hoch. In den 1920er Jah­ren wur­de ent­schie­den, dass zwei Leucht­tür­me nicht mehr von Nöten sind. Der West­turm wur­de dar­auf­hin abge­schal­tet und 1950 schließ­lich auch das Licht ent­fernt. Der Ost­turm ist aber auch heu­te noch in Betrieb, wenn auch seit 1998 automatisiert.

Nash Point (4)

Nach­dem ich mei­ne Fotos gemacht habe und gera­de wie­der umdre­hen will, hält ein Auto neben mir und ein freund­li­cher Mann stellt sich als der Ver­wal­ter des Leucht­turms vor. Er fragt mich, ob ich denn ger­ne auch ein­mal bis nach oben stei­gen wür­de. Natür­lich beja­he ich das und er sagt mir, dass ich ein­fach zur Tür gehen sol­le, das Schild igno­rie­ren und ein­tre­ten. Sei­ne Frau wäre drin­nen und ich sol­le ihr sagen, er hät­te mich geschickt. Das wäre trotz Hoch­zeits­vor­be­rei­tun­gen schon ok. Gesagt getan, ich gehe also zurück. Und tat­säch­lich, mir wird Ein­lass gewährt. Zuerst hält man mich wit­zi­ger­wei­se wegen mei­ner Aus­rü­stung für die Hoch­zeits­fo­to­gra­fin. Als ich das auf­klä­re, kann ich ganz unbe­hel­ligt nach oben klet­tern. Und das ist dies­mal sehr hoch, 7x 20 Stu­fen, also 140 ins­ge­samt, gilt es zu bewäl­ti­gen, bis ich end­lich oben bin.

Nash Point (7)

Von oben bie­tet sich mir ein tol­ler Aus­blick auf die Süd­kü­ste von Wales. Lei­der beginnt sich der Him­mel gera­de wie­der zuzu­zie­hen, aber ich bin trotz­dem froh, nach hier oben gekom­men zu sein.

Nash Point (6)

Nash Point (8)

Das klei­ne rote Auto rechts oben ist übri­gens mein Mietwagen.

Nash Point (9)

Als ich wie­der unten bin, bin ich doch erstaunt, wie sehr sich der Him­mel in so kur­zer Zeit zuge­zo­gen hat. Aber ich habe ja all mei­ne Bil­der im Kasten und gehe zufrie­den zum Auto zurück.

Nash Point (10)

Von Nash Point mache ich mich nun auf den Weg nach Car­diff. Dabei geht es wie­der ein­mal über ein­spu­ri­ge eng­li­sche Landstraßen.

Road (1)

Unter­wegs habe ich dann ein lusti­ges Erleb­nis. Als ich also zwi­schen zwei Hecken unter­wegs bin, ist die Stra­ße wie­der ein­mal so eng, dass die Außen­spie­gel teil­wei­se die Pflan­zen rechts und links berüh­ren. Plötz­lich taucht vor mir ein Grup­pe jun­ger Ruck­sack­tou­ri­sten auf. Die­se kön­nen aber nicht zur Sei­te aus­wei­chen, weil die Stra­ße ein­fach nicht breit genug ist. Als sie mich bemer­ken, neh­men sie doch tat­säch­lich die Bei­ne in die Hand und ren­nen im Dau­er­lauf bis zur näch­sten Aus­weich­stel­le. Dort win­ke ich ihnen zum Dank noch ein­mal zu, bevor ich mei­ne Fahrt fortsetze.

Umso näher ich Car­diff kom­me, desto dich­ter wird auch der Ver­kehr. Hier ist rich­ti­ges Groß­stadt­ge­tum­mel ange­sagt und dem­entspre­chend schwie­rig gestal­tet sich auch die Park­platz­su­che. Und als ich das Auto end­lich in einem völ­lig über­teu­er­ten Park­haus abge­stellt habe, fängt es auch noch an zu schüt­ten. Na toll. Auf der gan­zen Fahrt nach Car­diff schien noch die Son­ne und jetzt das. Der Regen war auch noch eis­kalt und es weh­te ein böhi­ger Wind. Ich mach­te mich trotz­dem zum Car­diff Cast­le auf, erst­mal ohne zu foto­gra­fie­ren. Die Fotos sind alle etwas spä­ter am Nach­mit­tag entstanden.

In den Innen­hof der Burg kom­me ich ein­fach so rein. Der ist wie eine rie­si­ge Park­an­la­ge und heu­te fin­de hier sogar ein klei­nes Volks­fest statt. Um die Cast­le Appar­te­ments zu sehen, muss ich aller­dings Ein­tritt zah­len. Stol­ze £11 wer­de ich los, das Ein­tritts­geld, das ich auf der gan­zen Rei­se am Mei­sten bereut habe. Aber dazu spä­ter mehr.

Cardiff Castle (7)

Schon 55 nach Chri­stus wur­den an der Stel­le des Car­diff Cast­le erste römi­sche Festungs­an­la­gen errich­tet. Um 1091 ent­stand dann der nor­man­ni­sche Keep, von dem Tei­le noch heu­te im Burg­hof erhal­ten sind.

Cardiff Castle (5)

Hier habe ich mal zwei Fotos des Keeps zusam­men­ge­fügt, um zu ver­deut­li­chen, wie schlecht das Wet­ter war, als ich die Burg­an­la­ge im strö­men­den Regen betrat. Nur eine gute hal­be Stun­de spä­ter sah es dann so aus wie auf dem unte­ren Foto.

Die stei­ner­ne Burg wech­sel­te im Lau­fe der Jahr­hun­der­te mehr­mals den Besit­zer, bis sie 1766 durch Hei­rat an John Stuart, den 4. Earl of Bute und 1. Mar­quess of Bute, der 1776 zum Baron Car­diff of Car­diff Cast­le ernannt wur­de, über­ging. Unter der Füh­rung der Butes wur­de Car­diff einer der größ­ten Koh­le­hä­fen der Welt und in ihrem Auf­trag wur­de Car­diff Cast­le umge­baut. Schließ­lich ent­schie­den sich die But­tes die Burg in ein neu­go­ti­sches Mär­chen­schloss umzu­bau­en. Zu die­sem gehört auch der 1875 errich­te­te reich ver­zier­te Glockenturm.

Cardiff Castle (9)

Auch ein Palais wur­de errich­te, in dem sich die Wohn­räu­me der Fami­lie befan­den. Die­se sind heu­te öffent­lich zugäng­lich, denn 1947 wur­de die Burg vom 5. Mar­quess von Bute für den sym­bo­li­schen Preis von einem Pfund Ster­ling an die Stadt Car­diff verkauft.

Cardiff Castle (6)

Cardiff Castle (1)

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Die Tour durch die Wohn­räu­me der But­tes fin­de ich jedoch sehr ent­täu­schend und das Ein­tritts­geld nicht wirk­lich wert. Ich bin ziem­lich ent­täuscht von dem, was ich hier sehe. Eigent­lich sind die Räu­me kom­plett leer. Der ein­zi­ge Raum, der mir wirk­lich gefällt, ist die Biblio­thek, die noch Möbel und Bücher enthält.

Cardiff Castle (4)

Nach­dem ich die fünf öffent­lich zugäng­li­chen Räu­me besucht habe, gehe ich wie­der nach drau­ßen, wo inzwi­schen tat­säch­lich die Son­ne zu sehen ist. Wenn der Boden nicht noch nass wäre, wür­de man gar nicht glau­ben, dass es vor einer hal­ben Stun­de noch wie aus Kübeln geschüt­tet hat­te. So beschlie­ße ich dann doch noch auf den Hügel mit dem Keep zu stei­gen, von wo sich ein sehr schö­ner Rund­blick auf die Haupt­stadt von Wales bietet.

Cardiff Castle (11)

Cardiff Castle (10)

Cardiff Castle (12)

Irgend­wie muss ich doch leicht ange­säu­ert gewe­sen sein nach die­sem Besuch, denn die Lust mehr von Car­diff zu ent­decken, ist mir irgend­wie ver­gan­gen. Das mag an den hohen Park­ge­büh­ren und den ziem­lich unfreund­li­chen Men­schen gele­gen haben, die ich hier getrof­fen habe, aber doch beson­ders am Car­diff Cast­le. Ach ja, hat­te ich schon erwähnt, dass die Deut­schen mit ihren Kre­dit­kar­ten auch regel­mä­ßig dar­an Schuld sind, dass das Kas­sen­sy­stem des Car­diff Cast­le zusam­men­bricht? Ja wenn das so ist, dann emp­feh­le ich doch gleich mal, das Gan­ze zu mei­den. Die £11 war es mei­ner Mei­nung nach näm­lich über­haupt nicht wert. Und von außen kann man Car­diff Cast­le ja auch gra­tis besichtigen.

Aber ich hat­te mir ja kurz­fri­stig ein Alter­na­tiv­pro­gramm her­aus­ge­sucht. Als ich vor ein paar Tagen den Cawd Pass gekauft hat­te, hat­te ich auch eine Land­kar­te mit den Sehens­wür­dig­kei­ten unter sei­ner Ver­wal­tung bekom­men. Zwei von ihnen befin­den sich ganz in der Nähe. Also stei­ge ich schleu­nigst wie­der ins Auto und fah­re wei­ter. Mein erstes Ziel: Castell Coch.

Castell Coch (1)

Castell Coch wur­de 1871 auf den Grund­mau­ern einer Burg aus dem 13. Jahr­hun­dert errich­tet. Es gehör­te der glei­chen Fami­lie wie Car­diff Cast­le und soll­te als ihr Wochen­end­sitz fun­gie­ren. Genutzt wur­de es von der Fami­lie jedoch fast gar nicht. Trotz­dem ist es eine der schön­sten und inter­es­san­te­sten Burg­an­la­gen, die in der vik­to­ria­ni­schen Zeit errich­tet wurden.

Castell Coch (2)

Castell Coch (3)

Castell Coch (4)

Castell Coch (5)

Die­ser Besuch hat mich dann wie­der ver­söhn­lich gestimmt, mit der Regi­on Car­diff und den Schlös­sern der But­tes. Nach ca. 1 Stun­de keh­re ich zufrie­den zum Auto zurück und fah­re mei­nem näch­sten Ziel entgegen.

Ganz beson­ders in den Bann gezo­gen hat mich das Cae­r­phil­ly Cast­le, seit­dem ich es das erste Mal auf einem Foto gese­hen habe. Da wur­de gleich mal die Rou­te geän­dert, denn die­se Burg woll­te ich unbe­dingt sehen und da sie nur etwa zwan­zig Fahr­mi­nu­ten von Car­diff ent­fernt liegt, stellt das auch kein gro­ßes Pro­blem dar.

Caerphilly Castle (1)

Auf dem Damm des Burg­gra­bens ent­lang, gehe ich zum Ein­gang. Unter­wegs tref­fe ich die gefie­der­ten Familien.

Caerphilly Castle (2)

Caerphilly Castle (3)

Aber war­um hat­te es mir die­se Burg nun so ange­tan? Wegen dem Turm links auf dem Bild. Ich fand es von Anfang an fas­zi­nie­rend, wie der dort so schief stand und woll­te das gern mit eige­nen Augen sehen.

Caerphilly Castle (4)

Der schie­fe Süd­ost­turm war nicht immer schief. Er ist die ein­zi­ge grö­ße­re Beschä­di­gung, die die Burg im eng­li­schen Bür­ger­krieg 1642–48 erlitt. Heu­te gilt der 20 Meter hohe und drei Meter zur Sei­te geneig­te Turm als mar­kan­te­stes Merk­mal der Burg.

Caerphilly Castle (6)

Cae­r­phil­ly Cast­le ist die größ­te Burg in Wales und nach Wind­sor Cast­le, die zweit­größ­te Burg in Groß­bri­tan­ni­en. Sie wur­de zwi­schen 1268 und 1271 als nor­man­ni­sche Ring­burg erbaut.

Caerphilly Castle (5)

Caerphilly Castle (7)

Vom 14. Jahr­hun­dert bis ins 18. Jahr­hun­dert stand die Burg leer und ver­fiel zuse­hens, bis sie vom Mar­quess de But­te ent­deckt wur­de, der mit Restau­rie­rungs­ar­bei­ten begann. Auch sei­ne Nach­fah­ren setz­ten die sorg­fäl­ti­ge Rekon­struk­ti­on fort, bis sie die Burg­an­la­ge schließ­lich 1950 an die Regie­rung von Wales über­ga­ben. Heu­te steht das Gelän­de unter der Ver­wal­tung des Cawd und ist für Besu­cher geöffnet.

Caerphilly Castle (8)

Nur unweit von Cae­r­phil­ly ent­fernt liegt auch das Tre­de­gar Hou­se. Tre­de­gar ist nicht wie die ande­ren Her­ren­häu­ser, denn hier darf man ein­mal nicht nur schau­en, son­dern auch anfas­sen, ein fas­zi­nie­ren­des Kon­zept, wie ich finde.

Tredegar House (3)

Tre­de­gar Hou­se in sei­ner heu­ti­gen Form wur­de zwi­schen 1664 und 1672 erbaut, als dem Eigen­tü­mer Wil­liam Mor­gen sein ein­fa­ches Stein­haus nicht mehr genüg­te. Zu die­ser Zeit waren rote Zie­gel in Wales sehr schwer zu bekom­men und extrem teu­er. Somit ist Tre­de­gar ein sel­te­nes Bei­spiel die­ser Bau­art. Das Haus war über 500 Jah­re in den Hän­den der Fami­lie Mor­gen und spä­ter den Lords Tre­de­gar, bis sie 1951 aus­zo­gen. Danach wur­de das Haus an die katho­li­sche Kir­che ver­kauft und in ein Mäd­chen­in­ter­nat umge­wan­delt. 1974 über­nahm schließ­lich die Stadt New­port das Gebäu­de und schloß 2011 einen Ver­trag mit dem Natio­nal Trust ab, der das Anwe­sen seit­dem ver­wal­tet und für Besu­cher öffnet.

Tredegar House (2)

Tredegar House (4)

Tredegar House (5)

Tredegar House (6)

Tredegar House (1)

Da es noch nicht so spät ist und ich noch kei­ne Lust habe ins Hotel zu fah­ren, beschlie­ße ich spon­tan noch zur Tin­tern Abbey zu fah­ren. Die wird auch vom Cawd ver­wal­tet und so soll­te der Ein­tritt mit mei­nem Pass ja auch abge­deckt sein. Als ich jedoch ankom­me, eröff­net man mir, dass sie Besu­cher nur bis 16:30 Uhr ein­las­sen und jetzt wäre es 16:35 Uhr, somit müs­se ich drau­ßen blei­ben. Auch ein klei­ner Blick wird mir nicht gewährt. Das war in Schott­land anders. Da hat man schon mal ein Auge zuge­drückt, Haupt­sa­che ich war bis 17 Uhr zur Schlie­ßung wie­der drau­ßen. Was solls, die Abtei­rui­nen kann man zum Glück auch recht gut von der Stra­ße sehen.

Tintern Abbey (1)

Tintern Abbey (2)

Tin­tern Abbey liegt im wali­si­schen Wye Val­ley und wur­de 1131 von Zister­zi­en­ser­mön­chen gegrün­det. Es war das erste Zister­zi­en­ser­klo­ster in Wales und das zweit­äl­te­ste in Groß­bri­tan­ni­en. Das Klo­ster wur­de 1536 auf­ge­löst. Seit­dem ver­fiel die Abtei, bis sie Ende des 18. Jahr­hun­derts als Aus­flugs­ziel wie­der­ent­deckt wurde.

Tintern Abbey (3)

Tintern Abbey (4)

Als ich auf dem Weg zu mei­nem Hotel am Ran­de von New­port bin, fällt mir plötz­lich ein, dass ich vor mei­ner Abrei­se doch noch etwas über eine Trans­por­ter Bridge gele­sen hat­te. Das woll­te ich mir nun doch noch anse­hen, beson­ders da immer noch die Son­ne schien und Regen nicht in Sicht war. So fuhr ich dann noch ein­mal in Rich­tung Innen­stadt. Und sie war auch gar nicht schwer zu fin­den, die New­port Trans­por­ter Bridge, nur geschlos­sen war sie lei­der schon. Aber das hieß in die­sem Fall ja nur, dass ich nicht mehr mit­fah­ren konnte.

Newport Transporter Bridge (1)

Die New­port Trans­por­ter Bridge ist eine Schwe­be­fäh­re über den River Usk. Die Brücke wur­de nach Plä­nen des fran­zö­si­schen Inge­nieurs Fer­di­nand Arno­din zwi­schen 1902 und 1906 erbaut und am 12. Sep­tem­ber 1906 eröff­net. Die Kon­struk­ti­on ist ein Bei­spiel für die sehr sel­te­nen Schwe­be­fäh­ren, von denen es heu­te welt­weit nur acht Exem­pla­re gibt. Ihre Masten sind 74 Meter hoch und die Höhe des hori­zon­ta­len Trag­werks beträgt 54 Meter über der Fahr­bahn. Die Gon­del kann sechs Autos und 120 Fuß­gän­ger trans­por­tie­ren und legt die Strecke von 197 m mit 3 m/​s zurück. Besu­cher kön­nen wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten aber auch die Tür­me über die Trep­pen erklim­men und die Brücke zu Fuß überqueren.

Newport Transporter Bridge (2)

Die Bau­art wur­de gewählt, weil die Ufer an die­ser Stel­le des Flus­ses sehr nied­rig sind und eine gewöhn­li­che Brücke des­halb nur mit sehr lan­gen Anfahrts­ram­pen die nöti­ge Durch­fahrts­hö­he für den Schiffs­ver­kehr erreicht hät­te. Auch wäre eine Fäh­re bei Nied­rig­was­ser nicht nutz­bar gewesen.

Newport Transporter Bridge (3)

Gleich an der M4 öst­lich von New­port gele­gen, befin­det sich auch mein heu­ti­ges Hotel. Das Hamp­ton Inn ist neu und macht einen sehr guten Ein­druck auf mich. Es war eine der schön­sten Unter­künf­te auf der Rei­se und hat mich nicht mal einen Pen­ny geko­stet, da ich hier Hil­ton Honors Points ein­set­zen konnte.

Hampton Inn Newport

Abend­brot ist heu­te mal wie­der eine schnel­le Ange­le­gen­heit, die aus einem Sand­wich, Salat und Diet Coke besteht.

Mei­len: 166
Wet­ter: stür­misch, meist bedeckt mit Schauern/​ 14–18 Grad
HOTEL: Hamp­ton Inn, 5.000 Points

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