TAG 9: El Paso – Santa Fe
Freitag, 28.09.2012
Heute stand mal wieder ein langer Fahrtag auf dem Programm. Quer durch New Mexico soll es nach Santa Fe gehen. Das auch dieser Tag wieder aufregend wird, erahne ich noch nicht mal, als ich El Paso in Richtung Alamogordo verlasse. Noch immer hängen dichte Wolken am Himmel, sodass es auch heute keinen schönen Blick auf El Paso gibt. Kurz hinter El Paso überquere ich dann wieder die Staatsgrenze nach New Mexico und stoppe am Border Patrol Check Point, um nach kurzem Blick in den Pass durchgewunken zu werden.
Von Alamogordo geht es dann auf direktem Weg zum White Sands NM. Ich war ja erst im Februar dort, damals allerdings mit strahlend blauem Himmel. Heute hängen die Wolken noch immer tief und tauchen den Park in ein ganz anderes Licht.
Einige Meilen später beginnen sich schwarze Wolken am Himmel aufzutürmen. In der Ferne kann man Gewitter und Wolkenbrüche sehen. Noch glaube ich trockenen Fußes davon zu kommen. Nach einigen Stunden überquere ich dann den I‑40 und fahre auf der US 285 weiter gen Norden. Schon kurze Zeit später beginnt es heftig zu regnen. Die Scheibenwischer arbeiten auf Hochtouren und manchmal ist die Straße kaum zu erkennen. Durch die schwarzen Wolken am Himmel ist die Landschaft in ein merkwürdiges Licht getaucht.
Plötzlich laufen Menschen auf der Straße herum und winken heftig mit den Armen. Vorsichtshalber werde ich langsamer und dann sehe ich die Bescherung. Ein kleiner Bach ist zu einem reißenden Strom geworden und hat dabei auch den Highway überspült. Keiner weiß, ob es sicher ist, die Stelle zu überqueren. Vorsichtshalber halte ich erst einmal an und schaue mir das näher an.
Eine Frau, die auch am Straßenrand steht, erzählt mir, dass das sonst ein ganz kleiner Bach ist und die Unterführung unter der Straße so groß sei, dass da ein Truck durchpassen würde. Nun aber läuft das Wasser sogar über die Straße und macht auch noch ohrenbetäubenden Lärm. Es klingt fast ein wenig wie an den Niagarafällen. Unheimlich. So sieht also eine richtige Flash Flood aus. Viele Leute machen Bilder. Mit Handys und I‑Pads bewaffnet stehen sogar die Einheimischen am Straßenrand. So etwas haben sie hier auch noch nicht gesehen.
Etwa 20 Minuten muss ich warten, dann beginnt sich das Wasser zumindest soweit zurück zu ziehen, dass ich die Straße passieren kann. Zum Glück. Ein anderer Weg nach Santa Fe hätte mehrere Stunden Umweg durch das Unwetter bedeutet, welches rechts und links von mir noch immer wütete.
HOTEL: Fairfield Inn
TAG 10: Santa Fe – Farmington
Samstag, 29.09.2012
Der heutige Morgen begrüßt mich endlich wieder mit strahlendem Sonnenschein. Kein Wölkchen ist am Himmel. Auch wenn es ziemlich frisch ist (ca. 8 Grad am Morgen), mache ich mich schon recht früh in das Zentrum von Santa Fe zu einem kurzen Stadtbummel auf.
Mein nächstes Ziel ist das Kasha Katuwe Tent Rocks NM. Da es inzwischen schon wieder brütend heiß ist und ich keine trainierte Hikerin bin, entscheide ich mich für den kurzen Trail durch den Park.
Gegen Mittag fahre ich weiter Richtung Farmington. Unterwegs entdecke ich diese Wolke.
Am Nachmittag führt mich dann der Weg in den Chaco Culture NHP. Jeder der schon mal da war weiß ja, dass die Straße dorthin zum größten Teil ungepflastert ist. Zu fahren war sie trotzdem recht gut, auch wenn einige Stellen ein ziemlich heftiges Waschbrett waren. Etwas durchgeschüttelt und total eingestaubt erreiche ich schließlich den Park und entscheide mich, den Loop zu fahren sowie einige der Ruinen näher zu erkunden.
Nach ungefähr zwei Stunden fahre ich wieder in Richtung Highway. Mit dem Sonnenuntergang komme ich in Farmington an, wo ich heute mein Nachtlager aufschlage.
HOTEL: Courtyard by Marriott