Tag 8: 27. August 2009
Coffee & Bavaria – von Seattle nach Bremerton
Nachdem ich mich von meinen Freunden verabschiedet habe, mache ich mich wieder auf den Weg. Am Morgen sehe ich heute zum ersten Mal seit Tagen wieder ein paar mehr Wolken am Horizont. Doch die sollen keinen Regen bringen. Und so mache ich mich erst einmal auf nach Downtown Seattle.
Hier angekommen, fahre ich zu Starbucks. Doch dieser Starbucks ist kein gewöhnlicher Starbucks. Es ist der Erste seiner Art, der hier 1971 eröffnet wurde.
Drinnen gibt es heute aber das selbe Angebot wie in jeden anderen Starbucks auch. Nur ein paar mehr Souvenirs stehen zum Verkauf neben dem Tresen.
Nach einem Green Tea Frappuccino und ein paar Madeleine Cookies gehe ich noch schräg über die Straße zum Pike Place Market. Ein Besuch hier gehört für mich zu einem Seattle Besuch einfach dazu.
Mehr Lust auf Großstadt habe ich jedoch heute nicht. Und so beschließe ich stattdessen nach Leavenworth zu fahren. Das kleine Städtchen mitten in den Cascades hat eigentlich gar nichts mit Bayern zu tun und doch sieht es heute so aus, als ob es direkt aus Deutschland hierher importiert worden wäre.
Leavenworth wurde 1892 gegründet und verfügte bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein über einen bedeutenden Güterverladebahnhof, der der größte Arbeitgeber der Gemeinde war. Als nach dessen Schließung im Zuge einer Verlegung der Eisenbahnlinien die Wirtschaft zusammenbrach, drohte Leavenworth eine Geisterstadt zu werden. In den 1960er Jahren gestalteten die verbliebenen Einwohner mit großem Engagement, und ohne dass es dafür historische Gründe gegeben hätte, die Stadt zu einem bayrischen Dorf um. Den Impuls dafür gab ein Besuch von Owen und Pauline Watson in Solvang in Kalifornien, das Leavenworth bei seinem Umbau auch unterstützte.
Die Transformation war so erfolgreich, dass heute jedes Jahr mehr als 2 Millionen Touristen nach Leavenworth kommen, das nicht nur durch seine Gebäude wie ein bayrisches Dorf aussieht. Inzwischen gibt es hier auch deutsche Restaurants und sogar ein Nussknacker Museum mit 5.000 Exponaten. Ringsherum erheben sich die Cascades, die hier fast wie die Alpen aussehen und so die Illusion perfekt machen.
Über die US2 geht es auch wieder zurück nach Seattle, wo ich auf die Fähre fahre, die mich nach Bremerton bringt. Etwa eine Stunde dauert die Überfahrt, die ich immer wieder gerne mache. Sie bietet nicht nur fantastische Ausblicke auf Seattle, sondern führt auch durch die schöne Landschaft des Puget Sound.
In Bremerton werde ich die nächsten Tage im Hampton Inn & Suites bleiben. Hier habe ich schon öfter übernachtet. Ich mag die Lage der Stadt am Puget Sound. Sie ist ein guter Ausgangspunkt für die ganze Region und lange nicht so teuer wie Seattle und Umgebung.
Meilen: 255
Wetter: bewölkt mit sonnigen Abschnitten/ 16–23 Grad
Hotel: Hampton Inn & Suites Bremerton