Tag 25: 13. September 2009
Mysterious discoveries – Phoenix
Das Arizona State Capitol, das zwischen 1898 und 1901 erbaute wurde, beherbergte bis in die 60ziger Jahre die Legislative und Executive des Staates. Als die Räumlichkeiten jedoch zu klein wurden, zog die Regierung aus und das State Capitol Museum ein.
Neben Ausstellungen zur Geschichte von Arizona widmet sich ein großer Teil der Ausstellung auch dem Kriegsschiff, das den Namen des Staates trug – der USS Arizona.
Während das Schiff selbst auch heute noch in Pearl Harbor liegt, sind verschiedene Gegenstände hierher nach Phoenix gebracht worden.
In der Ausstellung zu sehen sind unter anderem zahlreiche Teile des Silberservice der Arizona.
Auch Teile, die aus dem gesunkenen Schiff geborgen wurden, sind hier ausgestellt.
Und zu guter Letzt steht hier auch diese Flasche Sekt. Gestiftet wurde sie von Kaplan Oree Weller und soll vom letzten Überlebenden der Arizona getrunken werden. Bis es soweit ist, steht sie hier in Phoenix.
Auch vor dem Kapitol befinden sich noch Stücke der Arizona. So zum Beispiel dieser Mast oder einer der Anker des Schiffes. Ein weiterer liegt übrigens in Pearl Harbor auf Hawaii.
Nach einem schnellen Lunch fahre ich dann noch ein Ziel an, dass ich schon immer mal besuchen wollte, das Mystery Castle. Das Haus liegt am Fuße des South Mountain Park im Süden von Phoenix. Bei meinem Besuch 2009 lebte die Tochter des Erbauers Mary Lou noch. Leider ist die alte Dame inzwischen verstorben und ich habe gehört, dass die Tour jetzt nicht mehr so gut sein soll. Ob es so ist, kann ich nicht sagen, da ich seitdem nicht mehr dort war.
Das Mystery Castle wurde in den 1930er Jahren von Boyce Luther Gulley erbaut. Er zog von Seattle nach Phoenix als er erfuhr, dass er an Tuberkolose erkrankt war. Er begann hier ein Haus für seine Tochter zu bauen, die er, zusammen mit seiner Frau, in Seattle zurück ließ. Als Baustoffe dienten ihm alle möglichen Materialien, die er finden konnte. 1945 verstarb Gulley jedoch plötzlich, bevor er seine Familie nach Arizona holen konnte. Seine Frau und Tochter erfuhren erst aus dem Testament von dem Haus. Sie zogen dann nach Phoenix und wohnten fortan hier.
Der Name stammt eigentlich von einer Überschrift aus dem Life Magazin, denn die Geschichte von Mutter und Tochter erlangte bald die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Und so titelte das Magazin 1948: „Life Visits a Mystery Castle: A Young Girl Rules Over the Strange Secrets of a Fairy Tale Dream House in the Arizona Desert.” Der Name Mystery Castle blieb seitdem.
Um etwas Geld zu verdienen, nutzten Mutter und Tochter die Popularität ihres Hauses und begannen Touren anzubieten. Und das tat Mary Lou auch bis zu ihrem Tod am 3. November 2010.
Da Mary Lou keine Nachkommen hatte, wird das Haus derzeit von den Caretakern verwaltet, die die alte Dame schon zu ihren Lebzeiten unterstützten. Mystery Castle ist ein Point of Pride in Phoenix und es wird momentan darüber spekuliert, dass der Staat das Haus übernimmt und als Museum weiterführt.
Wie auch immer es hier nur weiter gehen wird, die Blicke, die man von hier auf Phoenix hat, sind jedenfalls ziemlich einzigartig und das Haus schon einen Besuch wert, wenn man eine Stunde entbehren kann. Ein ungewöhnlicheres Haus habe ich jedenfalls selten gesehen.
Am späten Nachmittag kehre ich ins Camelback Inn zurück, wo ich noch ein paar schöne letzte Stunden am Pool und auf meiner Terrasse verbringe.
Meilen: 58
Wetter: sonnig, 28–42 Grad
Hotel: JW Marriott Camelback Inn