Northern Exposure – Alaska und Kalifornien

Tag 16: 18. Sep­tem­ber 2006
Hel­lo Cana­da – Vancouver

Als ich heu­te Mor­gen an Deck kom­me ist es noch dun­kel drau­ßen und bedeckt, doch für die Durch­fahrt unter der Lions Gate Bridge bin ich lei­der eini­ge Minu­ten zu spät. Dafür bie­tet sich mir aber ein wun­der­schö­nes Pan­ora­ma auf das mor­gend­li­che Van­cou­ver. Bereits um 6 Uhr macht die Island Prin­cess am Cana­da Place fest und eine wun­der­schö­ne ein­wö­chi­ge Kreuz­fahrt ist zu Ende.

Vancouver

Canada Place 2
CANADA PLACE

Zwei Stun­den spä­ter bin ich bereits von Bord und auf­grund eines Son­der­kon­tin­gents für Kreuz­fah­rer kann ich auch sofort im benach­bar­ten Pan Paci­fic Hotel ein­checken. Um 9 Uhr bin ich bereits in mei­nem Zim­mer, wo ich aller­dings nur mei­ne Sachen abstel­le, bevor ich zu einer Erkun­dungs­tour durch Van­cou­ver aufbreche.

Pan Pacific Hotel 1

Pan Pacific Hotel 2

Lan­ge hält es mich aber nicht im Hotel, denn in Van­cou­ver war ich bis­her noch nie und so will ich ein biss­chen die Stadt erkun­den. Lei­der ist für heu­te Nach­mit­tag auch Regen ange­sagt, sodass ich so viel wie mög­lich vor­her erle­di­gen möchte.

Mein erster Weg führt mich nach Gastown dem älte­sten Stadt­teil Van­cou­vers. Er erhielt am 6. April 1886 das Stadt­recht und wur­de so zur City of Van­cou­ver. Der Name Gastown geht auf den bri­ti­schen Schrift­stel­ler John „Gas­sy Jack“ Deigh­ton zurück, der hier 1867 das erste Lokal eröffnete.

Gastown

Noch heu­te erin­nert eine Sta­tue im Her­zen von Gastown an ihn.

Gassy Jack

Das berühm­te­ste Wahr­zei­chen aber ist wohl die Steam Clock. Die­se Dampf­uhr ist die erste ihrer Art, die jemals auf der Welt errich­tet wur­de. Die Uhr mit Zif­fer­blät­tern an allen vier Sei­ten besitzt einen mecha­ni­schen Pen­del­me­cha­nis­mus. Die­ser wird durch einen Pater­no­ster und das Gewicht von umlau­fen­den Kugeln ange­trie­ben. Die Kugeln wer­den von einer Dampf­ma­schi­ne im Inne­ren der Uhr nach oben beför­dert. Der Was­ser­dampf mit nied­ri­gem Druck stammt aus der Fern­hei­zung des Stadt­vier­tels. Das Spiel­werk der Uhr besteht aus fünf Dampf­pfei­fen, von denen die größ­te, in der Mit­te des Auf­baus, zur vol­len Stun­de spielt. Die vier ande­ren Pfei­fen spie­len zu jeder Viertelstunde.

Steam Clock

In Gastown sind heu­te vie­le Restau­rants und Geschäf­te ange­sie­delt. Bei mir wan­dern auch ein paar Sou­ve­nirs in mei­ne Tasche und ich esse auch eine Klei­nig­keit in einem net­ten Lokal.

Gastown 2

Auch von oben möch­te ich mir Van­cou­ver anse­hen und das geht am besten vom Van­cou­ver Loo­kout Tower. Von hier habe ich einen exzel­len­ten 360 Grad Blick auf Down­town und die North Shore Moun­ta­ins. In 45 Sekun­den bringt mich ein glä­ser­ner Fahr­stuhl bis zur Aus­sichts­platt­form, die 167 Meter hoch liegt.

Lookout Tower 2

Der Loo­kout Tower wur­de 1977 von Astro­naut Neil Arm­strong eröff­net und ist seit­dem ein bekann­tes Wahr­zei­chen der Stadt.

Lookout Tower 4

Lookout Tower 5

Den Cana­da Place und die Island Prin­cess kann ich von hier oben eben­falls gut sehen.

Lookout Tower 3

Hier fin­de ich auch die­se Uhren, die die Zeit von zwölf ande­ren Städ­ten die­ser Erde anzei­gen und die Ent­fer­nung dort­hin. Es ist schon Wahn­sinn, dass ich hier näher an Yoko­ha­ma in Japan als an Frankfurt/​Main bin.

Lookout Tower

Als ich wie­der unten bin, zieht sich der Him­mel lei­der immer mehr zu, doch zwei Orte will ich unbe­dingt noch besu­chen – den Stan­ley Park und die Lions Gate Bridge, die ich heu­te Mor­gen ja lei­der ver­passt habe. Und so mache ich mich auf in Rich­tung Stan­ley Park.

Stanley Park

Lei­der macht es bei die­sem Wet­ter kei­nen Spaß den Park näher zu erkun­den, denn inzwi­schen nie­selt es immer wie­der. Doch zur Brücke will ich unbe­dingt noch, kom­me was da wolle.

Die Lions Gate Bridge ist wohl die bekann­te­ste und schön­ste Hän­ge­brücke des pazi­fi­schen Nord­we­stens und ver­bin­det Van­cou­ver mit den Gebie­ten nörd­lich der Stadt. Schon um 1890 kam erst­mals die Idee auf, die Eng­stel­le des Bur­rard Inlet zu über­brücken. Doch erst 1937 began­nen die Bau­ar­bei­ten an der Brücke, die am 14. Novem­ber 1938 für den Ver­kehr frei­ge­ge­ben wur­de. Gebaut wur­de die Brücke übri­gens von der Fami­lie Gui­ness, die in North Van­cou­ver eine Fabrik errich­ten woll­te. Bis 1955 blieb die Brücke auch ihr Eigen­tum, bevor sie sie an die Pro­vinz Bri­tish Colum­bia verkaufte.

Lions Gate Bridge 2

Die Gesamt­län­ge der Brücke, inklu­si­ve des nörd­lich anschlie­ßen­den Via­dukts, beträgt 1823 Meter, die eigent­li­che Län­ge 1517,3 Meter und die Mit­tel­spann­wei­te 472 Meter. Die Pylo­ne sind 111 Meter hoch und die Trag­ka­bel wur­den aus gebün­del­ten Draht­sei­len anstel­le der übli­chen Par­al­lel­draht­sei­le her­ge­stellt. Pro Tag nut­zen mehr als 60.000 Fahr­zeu­ge die Lions Gate Bridge, die bis 1959 die läng­ste Hän­ge­brücke außer­halb der USA war.

Lions Gate Bridge

Danach beschlie­ße ich aber wie­der in Rich­tung Hotel zu fah­ren, denn das Wet­ter wird Zuse­hens schlech­ter. Auf dem Weg zur Bus­hal­te­stel­le sehe ich noch wie mein Schiff, die Island Prin­cess, den Hafen ver­lässt und zu neu­en Zie­len auf­bricht. Mei­ne Alas­ka­rei­se war näm­lich die Letz­te in 2006 und die Island Prin­cess wird den Win­ter in wär­me­ren Gefil­den verbringen.

Auslaufen Island Princess

Kaum sit­ze ich im Bus, öff­net der Him­mel so rich­tig sei­ne Schleu­sen. Glück gehabt, wenig­stens bin ich kaum nass gewor­den. So fah­re ich recht früh zurück zum Cana­da Place und ver­brin­ge den Abend damit, noch ein wenig durch den Cana­da Place zu schlen­dern, bevor ich auf mein Zim­mer zurückkehre.

Hotel: Pan Paci­fic Hotel Cana­da Place

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