Eastcoast Revival

Tag 18 – Sonn­tag, 11. Okto­ber 2015
A Day Full of Sur­pri­ses – Hart­ford nach Mahwah

„If your actions inspi­re others to dream more, learn more, do more and beco­me more, you are a lea­der.” – John Quin­cy Adams

Noch einen letz­ten klei­nen Schlen­ker will ich fah­ren, bevor ich Rich­tung New York auf­bre­che. Dazu las­se ich Hart­ford auf die­ser Rei­se links lie­gen und fah­re quer durch das nord­west­li­che Con­nec­ti­cut zurück nach Mas­sa­chu­setts. Unter­wegs legt sich gera­de der Mor­gen­ne­bel und die Bäu­me hül­len sich so lang­sam in ein bun­tes Kleid.

1 - Fall on the Road

2 - Fall on the Road

3 - Fall on the Road

4 - Fall on the Road

Mein Ziel ist Stock­bridge, das heu­te aber lei­der schon am frü­hen Mor­gen ziem­lich voll ist. Kein Wun­der, ist die­ser Sams­tag doch der erste Tag eines lan­gen Fei­er­tags­wo­chen­en­des. Trotz­dem las­se ich mich nicht abhal­ten und fah­re durch das hüb­sche Städt­chen. In einer ruhi­gen Wohn­sied­lung fin­de ich dann auch nach kur­zer Suche Naum­ke­ag, das Som­mer­haus von Joseph Hod­ges Choate.

5 - Naumkeag

Bereits seit den 1870er Jah­ren ver­brach­ten Joseph und Caro­li­ne Choa­te ihre Som­mer hier in Stock­bridge. Schließ­lich kauf­ten sie 1884 ein Grund­stück und lie­ßen sich ein 44 Zim­mer umfas­sen­des Som­mer­haus errich­ten, das sie Naum­ke­ag tauften.

6 - Naumkeag

7 - Naumkeag

Das Inne­re des Hau­ses darf ich nur mit einem Tour­gui­de besu­chen, doch die Füh­rung ist sehr inter­es­sant. Und ich darf foto­gra­fie­ren, was ja nicht immer selbst­ver­ständ­lich ist.

8 - Naumkeag

9 - Naumkeag

10 - Naumkeag

Der Baum im Vor­der­grund des näch­sten Bil­des ist es übri­gens, der zu einer recht kurio­sen Bege­ben­heit geführt hat. Die Eiche stand hier schon lan­ge bevor es das Haus gab und das Grund­stück wur­de extra wegen des Bau­mes gekauft, denn hier pick­nick­te man schon lan­ge bevor man das Land kauf­te. Dann wur­den u.a. der berühm­te Fre­de­rick Law Olm­sted und sei­ne Fir­ma für die Gestal­tung enga­giert. Olm­sted jedoch woll­te den Baum fäl­len las­sen, da er nicht in sein Design pass­te. Genau an die­ser Stel­le soll­te das Haus gebaut wer­den. Die Choa­tes aber waren strikt dage­gen und feu­er­ten die Fir­ma. Damit sind sie in die Geschich­te ein­ge­gan­gen, denn Olm­sted wur­de sonst wohl nir­gend­wo gefeu­ert, jeden­falls gibt es nur über die­sen Fall Aufzeichnungen.

11 - Naumkeag
12 - Naumkeag

Auch eine Lin­den­al­lee gibt es im Gar­ten. Vor­bild dafür war doch tat­säch­lich der Bou­le­vard Unter den Lin­den in Ber­lin. Als die Choa­tes in Ber­lin waren, gefiel ihnen die Stra­ße so gut, dass sie in ihrem Gar­ten auch solch eine Allee anpflan­zen ließen.

13 - Naumkeag

14 - Naumkeag

15 - Naumkeag

Nur kurz ist mei­ne wei­te­re Fahrt durch Mas­sa­chu­setts, dann errei­che ich bereits die Staats­gren­ze von New York. Hier geht es wei­ter durch Städt­chen und schö­ne Herbst­land­schaf­ten, immer in Rich­tung Hud­son River.

16 - Fall Colors on the Road

Eigent­lich habe ich nun vor, wei­ter zur Roo­se­velt NHS zu fah­ren. Doch am heu­ti­gen Sonn­tag, der auch noch Teil eines Fei­er­tags­wo­chen­en­des ist und die Son­ne vom blau­en Him­mel strahlt, ist es über­all ein­fach nur bre­chend voll. Als ich Rhi­ne­beck errei­che, das glei­che Bild. Hier ist auch noch ein Open Air Mar­ket und die Autos ste­hen mei­len­weit. So fah­re ich ein­fach wei­ter am Hud­son ent­lang und ent­decke schließ­lich ein Schild „Wil­der­stein”. Das hat­te ich irgend­wo schon mal gele­sen, doch ich konn­te mich nicht erin­nern wo. So bie­ge ich kur­zer­hand ab und kom­me an einem wun­der­schö­nen vik­to­ria­ni­schen Haus direkt am Hud­son River heraus.

17 - Wilderstein

Also par­ke ich kur­zer­hand und kom­me gera­de rich­tig, um an der näch­sten Haus­tour teil­zu­neh­men. Lei­der ist Foto­gra­fie­ren mal wie­der nicht gestat­tet, doch die Geschich­te, die ich hier höre, ist äußerst inter­es­sant. Und sie hat indi­rekt auch noch mit Roo­se­velt zu tun, sodass ich den Prä­si­den­ten heu­te doch noch antreffe.

18 - Wilderstein

Das erste Haus auf die­sem Grund­stück wur­de 1852 von Tho­mas Holy Suck­ley erbaut. Er und sei­ne Frau gaben dem Haus auch sei­nen Namen. Sein Sohn bau­te das Haus 1888 schließ­lich kom­plett im vik­to­ria­ni­schen Queen Anne Stil um. Ins­ge­samt leb­ten drei Gene­ra­tio­nen der Fami­lie im Haus. Toch­ter Mar­ga­ret (Dai­sy) Suck­ley war die letz­te Bewoh­ne­rin. Sie war eine Cou­si­ne von Frank­lin D. Roo­se­velt und trai­nier­te u.a. sei­nen gelieb­ten Ter­ri­er Fala. Dai­sy starb 1991 in ihrem 100. Lebens­jahr im Haus. Vor ihrem Tod grün­de­te sie die Wil­der­stein Pre­ser­va­ti­on, die sich bis heu­te um das Anwe­sen kümmert.

19 - Wilderstein

20 - Wilderstein

21 - Hudson River von Wilderstein

Ich fah­re wei­ter nach Süden, denn ich muss ja lei­der in den Groß­raum NYC zurück. Einen Stopp lege ich aber noch ein, am Bear Moun­tain Sta­te Park. Schon bei der Auf­fahrt ahne ich, dass die­se Idee auch eine Men­ge ande­rer Men­schen haben. Was für ein Unter­schied das ist, zu mei­nem letz­ten Besuch. Doch auch die Sicht ist anders, ich kann sogar bis nach Man­hat­tan schau­en. Wahn­sinn, das sind bestimmt noch 80 Kilometer.

22 - Bear Mountain SP

23 - Bear Mountain SP

Die Völ­ker­wan­de­rung hier mag ich dann aber doch nicht lan­ge mit­ma­chen und fah­re wie­der in Rich­tung Aus­fahrt. Da ent­decke ich einen klei­nen Abzweig, den ich anschei­nend beim letz­ten Mal über­se­he habe. Nun ja, mit Blät­tern sieht es halt ein wenig anders aus. Ich fol­ge der Sack­gas­se und sie­he da, auch von hier eröff­nen sich wun­der­schö­ne Blicke, nur fast ohne Men­schen, denn kaum einer kommt hier hinunter.

24 - Bear Mountain SP

25 - Bear Mountain SP

26 - Bear Mountain SP

Dann aber neigt sich auch die­ser schö­ne Tag dem Ende und ich tref­fe schließ­lich in Mah­wah ein, wo ich im Home­wood Sui­tes ein­checke. Die Ein­rich­tung hier ist zwar schon etwas älter, aber das ist mir egal, denn es ist sau­ber und vor allem bezahl­bar. Das ist auch im 100 Kilo­me­ter Ein­zugs­be­reich von NYC lei­der nicht selbst­ver­ständ­lich. Inzwi­schen wird das Hotel übri­gens reno­viert und ich befürch­te, dass auch hier die Prei­se kräf­tig anstei­gen werden.

27 - Residence Inn Mahwah

Das ist schon etwas fru­strie­rend, denn inzwi­schen neh­me ich schon rich­ti­ge Spieß­ru­ten­läu­fe in Kauf, nur um irgend­wo bezahl­bar, aber gleich­zei­tig sau­ber und vor allem sicher zu übernachten./span>

Mei­len: 239
Wet­ter: son­nig, 3–21 Grad
Hotel: Home­wood Suites

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