Tag 12: Dienstag, 15. April 2014
Raindrops keep falling on my head – von Lancaster nach Annapolis
„Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischend, Wind fordert heraus, Schnee macht fröhlich; im Grunde gibt es kein schlechtes Wetter, nur verschiedene Arten von gutem Wetter.”
John Ruskin
An diesem Tag ist der Titel Programm und der Wetterbericht stimmt einmal zu 100%, leider. Schon am Morgen werde ich durch Regentropfen geweckt, die an mein Fenster klopfen. In weiser Voraussicht hatte ich bereits gestern mein Tagesprogramm umgeworfen. Ich muss nur heute Abend in Annapolis sein. Wie ich die 150 Meilen zurücklege, das ist ja egal. Und so wird der geplante Besuch in Baltimore gestrichen, denn das macht bei diesem Wetter wirklich keinen Spaß. Selbst das Auto einräumen ist schon eine feuchte Angelegenheit. Zum Glück steht es gleich vor der Tür und ich muss nicht zu lange im Regen laufen.
Auf dem Weg aus Lancaster heraus, sehe ich dann mehr Amish People als am ganzen gestrigen Tag. Anscheinend sind die Frühaufsteher und vor allem am Morgen unterwegs. Bei dem Wetter ist das aber bestimmt kein Spaß.
Mein Weg führt mich nun also fast die ganze Strecke zurück, die ich gestern schon gefahren bin. Unterwegs besuche ich noch die Lime Valley Covered Bridge. Die 31,4 Meter lange Brücke wurde 1871 erbaut.
Auch die Baumgardner’s Covered Bridge lichte ich noch schnell ab, doch lange halte ich mich nicht auf, denn es beginnt immer stärker zu regnen.
Umso näher ich der Philadelphia Metro Area komme, desto schlimmer wird das Wetter. Es regnet teilweise so stark, dass ich nur noch Schrittempo fahren kann und es schwierig ist, die Fahrbahn zu erkennen.
Trotzdem finde ich West Chester dank Navi ohne Probleme. Der Vorort von Philadelphia ist das Zuhause des wohl größten Shoppingsenders der Welt, QVC. Und den will ich mir heute anschauen.
Doch erst einmal muss ich vom Parkplatz zur Eingangstür kommen und das ist gar nicht so einfach, will man dabei trockene Füße behalten. Die Wege sind nämlich inzwischen zu kleinen Sturzbächen mutiert. Ganz gelinkt es mir dann auch leider nicht und der rechte Fuß ist etwas feucht geworden.
Im Foyer angekommen, kaufe ich mir ein Ticket für die nächste Tour. $7 kostet das und schon in 10 Minuten soll es losgehen. Leider ist das Fotografieren auf der Tour fast komplett untersagt. Aber das ist in allen Film und TV Studios so, weswegen es mich nicht weiter wundert.
Geleitet wird die Tour von Elizabeth, die uns zuerst einen Film über die verschiedenen QVC Kanäle in aller zeigt. und erklärt, was QVC eigentlich heißt. Q=Quality, V=Value, C=Convenience. Dann geht’s ins Heiligtum. Und ja, für mich als Fernsehmenschen war das super spannend. Wir standen erhöht auf einer Brücke unter uns wurde gerade eine Live Show produziert. Ich hätte da gern noch viel länger zugesehen.
Einzig am QVC Schild darf ich ein Foto machen …
… und im Raum mit den Requisiten aus den vergangenen Jahrzehnten.
Dann geht es weiter zum Lager. Und was das für ein Lager ist. Unglaublich. So etwas Riesiges habe ich noch nie gesehen. Hier lagert alles, was QVC verkauft. Auch ein Safe gehört dazu, für den Schmuck, der verkauft wird.
Auch den Schnitt und die Bildregie bekommen wir zu Sehen. Wahnsinn, hier sitzen echt Leute und machen 8 Stunden lang live Bildregie. Wer sowas schon mal gemacht hat, der weiß, was für ein unglaublich anstrengender Job das ist. In 3 Schichten arbeiten die hier, denn gesendet wird 24/7. Nur am Weihnachtstag gibts ein Best of. Sonst ist QVC immer live auf Sendung. So etwas habe ich noch nie gesehen.
Als ich dann noch eine fachliche Frage stelle, die Elizabeth nicht beantworten kann, sucht sie jemanden, der mir weiterhilft. Einfach super nett sind die Leute hier.
Zum Schluß schauen wir noch bei der Regie vorbei und schauen ein letztes Mal ins Studio. Nach ungefähr 90 Minuten ist die Tour dann leider schon wieder vorbei.
Gegen Mittag komme ich wieder zu meinem Auto. Auch diesmal wieder pitschenass, denn der Regen lässt einfach nicht nach. Deshalb beschließe ich in die King of Prussia Mall zu fahren.
Ja, die Mall ist riesig und auch ganz nett, aber irgendwie habe ich schon bessere Malls besucht. Der Funke ist hier nicht so ganz übergesprungen.
So schlendere ich etwas lustlos durch das riesige Gebäude und mache einige Bilder.
Dann gibts noch einen schnellen Lunch, bevor ich zurück zum Auto gehe.
Als ich aus der Mall komme, hat der Regen etwas nachgelassen. Ich fahre zum Interstate der mich durch Philadelphia und schließlich weiter nach Delaware bringt. Hier mache ich am Welcome Center eine kurze Pause, bevor es weiter in Richtung Annapolis geht. Unterwegs wechseln sich trockene mit regnerischen Abschnitten ab und es ist so richtig ungemütlich. Da ist es nicht weiter schlimm, einfach nur im Auto zu sitzen.
Selbst bei meiner Ankunft in der Hauptstadt von Maryland lässt der Regen nicht nach. So wird das Gepäck reinbringen wieder eine nasse Angelegenheit. Annapolis ist kein billiges Pflaster und das Courtyard hat mit einem AAA Rabatt noch das beste Preis-Leistungsverhältnis geboten. Und schön ist es auch, besser jedenfalls als das Best Western, in dem ich beim letzten Mal war.
Zum Abendessen gönne ich mir heute ein Steak bei TGI Fridays. Hier gibts auch wieder das Appetizer+Entrée Angebot für $15. Das finde ich Klasse und wird auch gleich bestellt.
Den Rest des Abends verbringe ich auf meinem Zimmer, denn im Regen unterwegs sein, dass muss ich nun wirklich nicht mehr. Und so schlafe ich recht bald ein und hoffe auf eine Wetterbesserung morgen.
Meilen: 213
Wetter: Regen, 4–19 Grad
Hotel: Courtyard by Marriott, $116.39