Ein Palast in der Wildnis – Hampton NHS, Towson, Maryland

Als das Hamp­ton Haus 1790 fer­tig­ge­stellt wur­de, war es das wahr­schein­lich größ­te Haus in Ame­ri­ka. Das Haus war so groß (ca. 2200 qm), dass Mount Ver­non (das Haus von Geor­ge Washing­ton) und Mon­ti­cel­lo (das Haus von Tho­mas Jef­fer­son) hin­ein­ge­passt hät­ten und trotz­dem noch fast 400qm übrig geblie­ben wären.

Hampton National Historic Site

Es war Krieg in Ame­ri­ka, ein Krieg für die Unab­hän­gig­keit und gegen das Mut­ter­land Eng­land. In die­ser Zeit leb­te auch die Fami­lie Rid­ge­ly in den Kolo­nien der neu­en Welt. Hier betrie­ben sie eine Eisen­hüt­te, die die neu gegrün­de­ten Ver­ei­nig­ten Staa­ten unter ande­rem mit Kano­nen­ku­geln im Unab­hän­gig­keits­krieg (1775–1783) versorgte.

Nach dem Ende des Krie­ges, im Jahr 1783, beginnt Cap­tain Rid­ge­ly mit dem Bau des Hamp­ton Man­si­ons. Nach dem Tod des Cap­ta­ins erbt sein Nef­fe Charles Carn­an Rid­ge­ly das Anwe­sen und die Eisen­hüt­te. Sehr bald schon hat er dar­aus ein Impe­ri­um geschaf­fen, das nicht nur die Hüt­te, son­dern auch Rin­der­zucht, Acker­bau, Pfer­de­zucht und Berg­bau, umfasst. 1815 wird Rid­ge­ly zum Gou­ver­neur von Mary­land gewählt.

Empfangszimmer

Bis zum Jahr 1948 bleibt das Haus in der Fami­lie Rid­ge­ly, bevor es in die Ver­wal­tung des Natio­nal Park Ser­vice über­geht und als Natio­nal Histo­ric Site eröff­net wird. Die Rid­ge­lys woh­nen aller­dings noch bis 1979 in einem Neben­ge­bäu­de bevor auch das vom Natio­nal Park Ser­vice über­nom­men wird. Heu­te ist das Haus im Rah­men einer Füh­rung zu besich­ti­gen. Zum Anwe­sen gehö­ren meh­re­re Neben­ge­bäu­de und ein schö­ner Park, die eben­falls öffent­lich zugäng­lich sind.

Wohnzimmer

Ins­ge­samt sechs Gene­ra­tio­nen der Fami­lie Rid­ge­ly wohn­ten im Hamp­ton Man­si­on und hin­ter­lie­ßen hier ihre Spu­ren. Beson­ders im Inne­ren des Hau­ses zeig­ten sie durch eine opu­len­te Aus­stat­tung ihren Sta­tus und Reich­tum sowie ihren Geschmack, der zur dama­li­gen Zeit dazu neig­te, grie­chi­sche und römi­sche Ele­men­te in die Zim­mer zu integrieren.

Esszimmer

Musikzimmer

Auch die Geschmäcker spä­te­rer Besit­zer sind über­all im Haus zu fin­den. So hat beson­ders die vik­to­ria­ni­sche Zeit ihre Spu­ren hin­ter­las­sen. Bun­te, mit Mustern über­sä­te Tape­ten waren damals beson­ders modern und sind fast über­all im Haus zu finden.

nordöstliches Schlafzimmer

Im Jahr 1875 besuch­te ein Foto­jour­na­list das Haus und beschrieb es als „Rid­ge­lys Ver­rückt­heit”. Und so muss das Haus für die umlie­gen­den Bewoh­ner wohl auch gewirkt haben, in einer Zeit, in der die mei­sten Men­schen in klei­nen Hüt­ten wohn­ten und nicht mal der Prä­si­dent ein so gro­ßes Anwe­sen besaß. Hamp­ton Man­si­on hat­te übri­gens nie einen Archi­tek­ten. Die Haupt­ver­ant­wor­tung für den Bau wird dem Zim­mer­mann Jehu Howell nachgesagt.

Hampton Mansion

Zu fin­den in die Hamp­ton Natio­nal Histo­ric Site in Tow­son, nörd­lich von Bal­ti­more, Mary­land. Das Gelän­de ist täg­lich von 8 bis 17 Uhr geöff­net und der Besuch ist kosten­los. Haus­füh­run­gen fin­den zu den Öff­nungs­zei­ten statt.

© 2013 – 2020, Bet­ty. All rights reserved. 

Weiter lesen:

Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung ihrer Daten durch diese Website einverstanden.

20 − achtzehn =